Um die Frage nach dem Sporttreiben und nach der sportlichen Leistung im Hinblick auf den Zyklus der Frau zu beantworten, ist es notwendig, die biologischen Gesetzmäßigkeiten des weiblichen Körpers zu kennen. Die Antwort variiert je nach Art, Intensität und Gewohnheitsgrad der Sporttreibenden, d.h. es muss zwischen „normal sporttreibenden Frauen“ und Leistungssportlerinnen unterschieden werden.
Der Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage. Er beginnt am ersten Tag der Blutung und endet am letzten Tag vor der nächsten Blutung, wobei der Eisprung gewöhnlich am 14. Tag erfolgt. Der Zyklus wird in vier Phasen unterteilt:
Während der Menstruation wird bei etwa 70% der Frauen eine gleiche oder gar bessere sportliche Leistung erzielt. Bei 30% tritt eine geringe Verringerung der Leistung ein, die Leistungsminderung bezieht sich vorwiegend auf Dauerleistungen wie beispielsweise den Langstreckenläufen. Auch spielt die Psyche eine nicht unwesentliche Rolle, da die Regelblutung als leistungshemmend empfunden wird, obwohl der Blutverlust (maximal 60 ml) ohne Einfluss auf das Leistungsvermögen ist.
Das Leistungsoptimum wird in der zweiten, der postmenstruellen, Phase erreicht. Dies liegt vermutlich an dem erhöhten Östrogenspiegel. Die intermenstruelle Phase (12.-22. Tag) wird als relevante Phase für die Leistungsfähigkeit betrachtet, hier kann es in der Zeit um den Eisprung (14.Tag) zu gewissen Störungen kommen. Die Phase der verminderten Leistungsfähigkeit stellt die prämenstruelle Phase dar, besonders die Tage unmittelbar vor der Menstruation.
Regelmäßig sporttreibende Frauen klagen in geringerem Masse über Regelstörungen als Nichtsportlerinnen. Sport verbessert die Durchblutung des Beckens und kann durch die Senkung des Prostaglandinspiegels (das Hormon Prostaglandin löst eine Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur aus, welche sowohl für das Abstoßen der nicht gebrauchten Gebärmutterschleimhaut als auch bei der Geburt notwendig ist) zur Linderung der Regelschmerzen. Abgesehen von stärkeren Beschwerden steht der sportlichen Betätigung während der Menstruation nichts im Wege.
Bei Profisportlerinnen sowie Sportlerinnen mit umfangreichem und intensivem Training kann es zu einer funktionellen Regulationsumstellung kommen, welche Zyklusunregelmäßigkeiten oder das Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) nach sich zieht. Die Wahrscheinlichkeit einer Amenorrhoe variiert nicht nur mit der Art und dem Umfang des Trainings, sondern auch mit der Steigerungsgeschwindigkeit des Trainings. Dabei wird weniger die kontinuierliche Trainingssteigerung als vielmehr die drastische Trainingssteigerung, wie beispielsweise bei einer schnellen Trainingssteigerung vor einem Wettkampf, mit Amenorrhoe assoziiert.
Der Sport allein löst jedoch keine Amenorhoe aus. Sportinduzierte Zyklusstörungen stellen gemeinsam mit Störungen im Essverhalten und der Osteoporose die „Triade der sporttreibenden Frau“. Besonders davon betroffen sind Frauen in Sportarten, die ein niedriges Körpergewicht voraussetzen wie Balletttänzerinnen, Läuferinnen oder Klettererinnen. Doch auch geringes Körpergewicht alleine ist nicht ausreichend um eine Amenorrhoe auszulösen, da Frauen mit dem gleichen Body-Mass-Index sich in ihrer menstrualen Reaktion auf Training unterscheiden. Amenorrhoe tritt bei kalorischem Defizit, das aus dem Ungleichgewicht von Kalorienaufnahme (adäquate Ernährung) und Kalorienabgabe (verbrauchte Energie) entsteht, auf.
Außer dem Verlust an Knochenmasse sind die Langzeitwirkungen von Amenorrhoe noch nicht bekannt. Auffällig ist die erhöhte Anzahl an Stressfrakturen. Des Weiteren ist es möglich, dass eine längere sportindizierte Amenorrhoe negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf- System hat. So wurden in einer Studie bei Sportlerinnen mit Amenorrhoe schlechtere Blutfettwerte (Gesamtcholesterol, Triglyceride, LDL und HDL) festgestellt als bei Sportlerinnen mit regelmäßigem Zyklus.
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