Mit ihrer dicken Sohle, die vorn und hinten leicht abgerundet ist, sehen sie aus wie eine Mischung aus Sportschuh und orthopädischer Gehhilfe. Unter der fachlich korrekten Bezeichnung Funktionsschuhe kennt sie kaum einer, eher unter dem Markennamen MBT (Massai Barfuß-Technik), Skechers Shape-ups, Finnamic oder Reebok EasyTone. Das Besondere an diesen Schuhen: Die abgerundete Sohlenform mit dem eingefügten Fersenweichteil sorgt für eine Instabilität unter den Füßen. Der Körper muss sie durch Muskelarbeit ausgleichen. Gleichzeitig trainieren die Schuhe, so sagen die Hersteller, Fuß-, Waden- und Pomuskeln, stabilisieren das Becken und stärken die Koordinationsfähigkeit. Ganz nebenbei sollen auch die Pfunde purzeln. Zwei Kilogramm soll der Benutzer in sechs Wochen verlieren – vorausgesetzt das rundbesohlte Schuhwerk war ständiger Begleiter.
Doch halten die Spezialschuhe wirklich was sie versprechen? Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln ist gespaltener Meinung. „Seit der Mensch Schuhe trägt, hat er Probleme mit den Füßen. Es gibt keinen Schuh, der den Bewegungsablauf des Fußes nicht in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigt. Je natürlicher ein Schuh ist, desto besser.“ MBT’s oder Skechers entsprechen dieser Anforderung nicht, da sie mit ihrer speziellen Abrollmechanik keine natürliche Bewegung des Fußes ermöglichen. Der Sportmediziner betrachtet sie eher als „Trainingsgeräte“, die bestimmte Muskelgruppen stimulieren, die normalerweise beim Laufen nicht in Aktion treten. „Aufgrund der Beschaffenheit der Sohle intensiviert sich der Abrollvorgang des Fußes, so dass man sich kräftiger abstoßen muss. Das stärkt die Bein- und Gesäßmuskulatur und regt den Stoffwechsel an.“ Froböse ist der Meinung, dass Menschen, die sich beispielsweise aus Zeitmangel zu wenig bewegen, von Funktionsschuhen profitieren können. „Rückenschmerzen vorbeugen oder abnehmen kann man damit jedoch nicht. Dazu muss man sich einfach mehr bewegen“, sagt der Sportmediziner. Selbst die wenigen wissenschaftlichen Studien, die bisher durchgeführt wurden, um die medizinische Wirkung von Funktionsschuhen nachzuweisen, kamen zu keinem anderen Ergebnis.
Dennoch gibt es Orthopäden, die das Konzept Funktionsschuh überzeugt hat. Christian Kinast aus München ist einer von ihnen. Er trägt selbst täglich MBT’s und ist sich sicher, dass man mit diesen Schuhen durchaus Vorsorge bei Rücken- oder Fußproblemen treffen kann: „Ich empfehle jedem Interessierten, die Schuhe einfach mal auszuprobieren und sich selbst ein Bild von der Wirkung zu machen.“ Wer die nicht ganz billigen Schuhe (ab 100 Euro) mit der runden Sohle ausprobieren möchte, sollte sich viel Zeit dafür nehmen. „Man muss sie sich langsam antrainieren“, sagt Sportmediziner Froböse. Damit das auch funktioniert, erhielten Käufer von Funktionsschuhen bis Ende 2008 einen Gutschein für eine einstündige Einweisung bei einem Physiotherapeuten oder Krankengymnasten. Heutzutage werden nur noch Informationsbroschüren und DVDs verteilt. „Ein Fehler, denn wenn man nicht richtig lernt, mit diesen Schuhen umzugehen, können sie einen auch schnell überfordern“, gibt selbst MBT-Fan Kinast zu bedenken. Auch Froböse bevorzugt die „erlebnisorientierte Einführung“ und sagt: „Anders als eine DVD ist der Therapeut in der Lage, individuell auf den Schuhträger einzugehen und kleine Unsicherheiten von Anfang an zu korrigieren.“ Da sich die stützende Muskulatur erst langsam aufbauen muss, dauert die Eingewöhnungszeit vier bis sechs Wochen. Wer sich zu schnell ins Rundsohlen-Projekt stürzt, riskiert gereizte Achillessehnen oder Fußbänder, die sich sogar entzünden können. Also vorsichtig annähern oder einfach zur kostengünstigeren Alternative wechseln: barfuß laufen
Quelle: http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/fitness/laufen/tid-19057/skechers-mbt-und-co-der-kick-fuer-po-und-waden_aid_529377.html; 20.April 2011
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